Growth Mindset: Wie wir unser volles Potenzial entfalten
Wie wir Schwierigkeiten im Leben begegnen, entscheidet sich vor dem Hintergrund unserer bisherigen Erfahrungen. Diese können nämlich bewirken, dass wir uns entweder zu wenig zutrauen oder aber jede Herausforderung als Gelegenheit für die Entwicklung unserer Persönlichkeit betrachten.
Jeder von uns hat schon einmal einen Misserfolg erlebt, beispielsweise im Job. Wie gehen wir damit um? Fühlen wir uns, als seien wir gescheitert? Oder sehen wir das Erlebte als Chance, uns beim nächsten Mal zu verbessern? Sollte letzteres der Fall sein, verfügen wir vermutlich über ein sogenanntes „Growth Mindset“. Doch was bedeutet das genau?
Was ist ein Mindset?
Übersetzt bedeutet „Mindset“ Einstellung, Haltung oder Denkweise. Es besteht aus der Summe unserer bisherigen Erlebnisse, bestimmt unser Denken, Fühlen und Handeln sowie unser eigenes Selbstbild. Demnach stellt ein Mindset eine Art Filter dar, durch den wir alles interpretieren, was um uns herum geschieht. Mithilfe unserer Erfahrungen wird unser Gehirn entlastet, denn Denkmuster unterstützen dabei, schneller Entscheidungen zu treffen und zukünftige Situationen besser einschätzen zu können.
Neue Informationen werden mit bereits existierenden Informationen kombiniert und daraus entstehen Neuronen-Netzwerke. Je öfter ein solches Netzwerk stimuliert wird, desto schneller funktioniert die Aktivierung dessen. Folglich sind einige Gedanken so gut trainiert, dass sie bei Gelegenheit rasend schnell im eigenen Gedächtnis landen.
Jedoch lässt sich ein Mindset entwickeln. Unser Gedächtnis ist formbar, sodass wir jederzeit neue Neuronen-Netzwerke erschaffen oder bestehende entsprechend verändern können. Das bedeutet, nicht nur unsere Fähigkeiten entscheiden über unseren Erfolg, sondern besonders auch unser Mindset. Es beeinflusst, wie wir mit Problemen und Aufgaben umgehen.
Und was ist jetzt ein Growth Mindset?
Carol Dweck ist die Entdeckerin des Growth Mindsets. Die US-amerikanische Psychologin fand heraus, dass das Mindset eines Menschen einen starken Einfluss auf seine Leistungsfähigkeit hat. In Carol Dwecks Buch „Mindset: „The New Psychology of Success“ (2006)“ zeigt sie auf, dass unsere Erfolge im Job, in der Schule, beim Sport, etc. davon abhängen, wie wir über unsere eigenen Talente und Fähigkeiten denken.
Menschen mit einem Growth Mindset (zu Deutsch dynamisches Selbstbild oder Wachstumsdenken) sind der Überzeugung, dass sie in der Lage sind, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Dass sie sich in jedem Lebensbereich weiterentwickeln und verbessern können. Fehler machen wird nicht mit Scheitern gleichgestellt, sondern als Chance zu lernen begriffen. Schlüsse, die aus Misserfolgen gezogen werden, geben Aufschluss zur Verbesserung. Ergänzend dazu stehen Personen mit einem Wachstums Mindset neuen Herausforderungen optimistisch gegenüber.
Nein – nicht alle Menschen sind gleich
Wichtig zu verstehen ist: Carol Dwecks Erkenntnis des Growth Mindsets bedeutet nicht, dass alle Menschen gleich sind. Es bedeutet auch nicht, dass wir frei sind, alles zu werden, was wir uns wünschen. Denn Fakt ist, wir haben nicht alle das Zeug zum/zur Profi-Fußballer:in.
Jedoch besitzen wir verschiedene Fähigkeiten in unterschiedlichen Ausprägungen. Mit Disziplin kann jeder von uns sein Mindset entwickeln sowie sein volles Potenzial entfalten und in den Bereichen wachsen, die uns begeistern. Entscheidend dafür ist unsere Haltung.
Fixed Mindset vs. Growth Mindset
Im Gegensatz zum Growth Mindset handelt es sich bei einem sogenannten „Fixed Mindset“ um ein statisches Selbstbild. Menschen mit einem Fixed Mindset sind der Meinung, dass Intelligenz und Fähigkeiten angeboren sind. Dass wir nur genügend Talent besitzen müssen, um alle Ziele zu erreichen, die wir uns gesetzt haben.
Herausforderungen werden vermieden und unerreichte Ziele auf mangelndes Talent zurückgeführt. Kommen Hindernisse auf, wird schnell aufgegeben. Fehler gilt es bestenfalls zu vermeiden – auch aufgrund der Angst, was andere über die Niederlage denken könnten. Infolgedessen erreichen Menschen mit einem Fixed Mindset häufig früh ihr Leistungsniveau und stagnieren dort, sodass sie ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen und eine deterministische Sicht auf die Welt entwickeln.
Laut Carol Dweck ist der signifikante Unterschied im Hinblick auf „Fixed Mindset vs. Growth Mindset“ das Wort „noch“. Denn während Menschen mit einem Fixed Mindset Aussagen treffen, wie „Ich kann das nicht“, sagen Menschen mit einem Wachstums Mindset „Ich kann das NOCH nicht“.
4 Tipps, wie wir unser Growth Mindset verbessern
Zuschreibungen wie „Growth Mindset“ oder „Fixed Mindset“ sind häufig kontext- und situationsabhängig. Denn je nach Tagesform und Situation können wir verschiedenartige Reaktionen zeigen.
Dennoch ist es wichtig, dass wir uns unsere Sichtweisen bewusst machen. Dass wir unsere Reaktionen analysieren, um Tendenzen aufzudecken und uns verbessern zu können. Die nachfolgenden Tipps können dabei helfen, ein Wachstumsdenken zu fördern:
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Glaubenssätze positiv umwandelnJeder von uns trägt bestimmte Glaubenssätze in sich. Negative Einstellungen stehen dem Erfolg jedoch oft im Weg. Es kann sehr hilfreich sein, die eigenen Glaubenssätze auf einem Blatt Papier aufzuschreiben und sich bewusst einen Ersatz-Glaubenssatz zu überlegen. So wird beispielsweise aus “ich kann das nicht” “ich kann das noch nicht”. Positives Denken ist angesagt! |
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Fehler mit Lösungen verknüpfenAnstatt an einem Fehler zu verzweifeln, wechseln wir die Perspektive und fragen uns: „Was kann ich aus der Situation lernen und wie kann ich daran wachsen?“. Besser vor Augen zu führen, lassen sich Lösungen ebenfalls in Schriftform. |
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Beharrlich bleibenDie Weiterentwicklung des Mindsets passiert nicht von heute auf morgen. Denkweisen und Glaubenssätze sind oftmals sehr tief in unserem Kopf verankert. Diese zu verändern erfordert Beharrlichkeit und Arbeit – aber es lohnt sich! |
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Herausforderungen selbst erschaffenMenschen mit einem Fixed Mindset verlassen selten ihre Komfortzone und gehen Schwierigkeiten gerne aus dem Weg. Stellen wir uns jedoch regelmäßig eigene Herausforderungen, trainieren wir unser Mindset darauf, offener damit umzugehen. Dabei empfiehlt es sich mit kleineren Aufgaben zu starten und den Schwierigkeitsgrad dann zu erhöhen. |
Wie ein Growth Mindset ein Unternehmen stärkt
Angesichts der Digitalisierung und Innovationsgeschwindigkeit und der daraus resultierenden Notwendigkeit zur Weiterentwicklung lohnt es sich das Wachstumsdenken im Unternehmen zu integrieren. Mit der Einstellung „Das haben wir schon immer so gemacht“ lässt sich das Potenzial eines Unternehmens nämlich leider nicht ausschöpfen.
Um ein Team dahingehend zu stärken, sollten besonders Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen und die Denkweise vorleben: Vorbild sein und eigene Verhaltensmuster regelmäßig hinterfragen, Mitarbeitenden Mut machen sowie die Angst vor Fehlern nehmen, zum Fragen stellen ermutigen und Kritik zulassen.
Wir bei brill+adloff haben das Growth Mindset fest im Unternehmen verankert. Denn mit dem richtigen Mindset ist alles – inklusive der eigenen Weiterentwicklung – gleich viel leichter. Wir denken, was undenkbar scheint – um Unmögliches möglich zu machen.
Fazit
Die Frage des Growth Mindsets zieht sich durch alle Lebensbereiche. Ob im Job, unseren zwischenmenschlichen Beziehungen oder in der Beziehung mit uns selbst – wir haben endlos viele Möglichkeiten, um in alldem zu wachsen, was uns begeistert und was wir uns wünschen. Wenn wir uns trauen. Wir von brill+adloff trauen uns.
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